Geduld beim Essen mit Kindern
Geduld beim Essen mit Kindern
Wir haben uns viel mit dem Thema Ernährung rund um Kleinkinder auseinandergesetzt. Wie immer gibt es sehr viele unterschiedliche Theorien und Ansätze. Auch die Art der Probleme bei der Nahrungsaufnahme können sehr unterschiedlich sein. Die Lösungen gehen wiederum aus unterschiedlichen Perspektiven an das Thema: (Entwicklungs-)Psychologisch, Medizinisch, Pädagogisch, Ethisch etc. Ich möchte heute mit einem Punkt starten der weit vorne in der Kette des Problems liegt: Mir selbst.
Klar, das Kind will mal wieder nicht essen, der Mund wird weggedreht, das Essen ausgespuckt, auf den Boden geworfen, man kennt es. Unabhängig davon was meine Tochter gerade macht, ist meine Art damit umzugehen aber auch entscheidend. Ganz ehrlich, in den meisten Situationen reagiere ICH unangebracht. Ich erwische mich regelmäßig wie ich nach einem anstrengenden Tag selber ungeduldig bin und innerlich einfach den Wunsch habe, dass es einfach mal funktioniert. Kann doch nicht so schwierig sein, denke ich. Aber ich habe auch einfach vergessen wie es ist 14 Monate alt zu sein und vergesse in den unterschiedlichsten Situationen, dass es für meine Tochter eben doch nicht so einfach ist. Dabei sorge ich mit meiner fehlenden Geduld eigentlich für die schlechte Stimmung beim Essen. Warum passiert mir dies obwohl ich mich doch regelmäßig mit dem Thema auseinandergesetzt habe und wir uns mit den Spoonies das Ziel gesetzt haben auch anderen Familien bei dem Thema zu helfen? Naja, ich habe mal gelernt, dass man sich beim Essen benehmen muss. Mann soll ruhig sitzen. Mit Essen spielt man nicht. Wirf das Essen nicht auf den Boden, andere Menschen haben nichts zum Essen. All diese Aussagen habe ich im Kopf und das Verhalten stört mich aufgrund meines Alltags umso mehr. Benehmen am Tisch ist grundsätzlich richtig und soll auch definitiv erlernt werden. Aber kann ich dies wirklich von einem Kleinkind erwarten? Nein, natürlich nicht und dessen bin ich mir grundsätzlich auch bewusst, aber meine fehlende Geduld nach diesem anstrengenden Arbeitstag lässt es mich ausblenden. Ich ertappe mich immer wieder dabei und lasse sie dann doch wieder etwas probieren, auch wenn es mir eventuell schwerfällt. Zu Hause kann man das ganz gut machen, aber wie ist so eine Situation im Restaurant?
Hier steigt der soziale Druck, man möchte nicht auffallen und die anderen Gäste damit stören, peinlich. Wirklich? Ja, die Leute gucken durchaus, aus unterschiedlichsten Gründen. Ich habe aber immer wieder gemerkt, dass es am besten funktioniert, wenn ich meine Tochter machen lasse. Zumindest solange sie sitzen bleibt und nicht durchs Restaurant laufen will. Auch hier haben wir mittlerweile gerne Spoonies dabei, so hat sie etwas zum spielen und isst meistens doch noch ein wenig. Wenn sie nicht mehr möchte, benutzt sie die Figuren und Mama und Papa müssen nicht durchs Restaurant laufen. Klar, nicht nur ich bin unterschiedlich gelaunt und habe mal mehr und mal weniger Geduld. Auch meine Tochter hat Tage an denen sie mit Ihren Spoonies zufrieden ist und Tage an denen wir dann doch hinterherlaufen müssen. Ein Punkt kann einen aber beruhigen, wir mussten es alle mal lernen und so wird sich dieses Thema auch irgendwann erledigt haben, spätestens wenn die Kinder alt genug sind zu sagen was möchten und was nicht. 😉
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